Das Olympische Festival der Europäischen Jugend (EYOF) 2023 in der Region Friuli Venezia Giulia in Italien neigt sich dem Endezu. Der Moment das Event in Kürze Revue passieren zu lassen.
Ähnlich wie bei den Olympischen Winterspielen in Peking gab es auch hier drei verschiedene Cluster (Carnia, Tarvisio und Piancavallo), in denen die verschiedenen Delegationen in Hotels untergebracht worden sind. Dies vor allem, um bereits bestehende Wettkampfstätten nutzen zu können, was den Organisator vor eine große logistische Herausforderung gestellt hat, da rund 1.300 Athleten jeden Tag zwischen ihren Hotels, Trainings- und Wettkampfstätten transportiert werden mussten. Um der Problematik eines eventuell nicht funktionierenden Transportsystems vorzubeugen, entschieden wir uns als Team Lëtzebuerg einen Minibus vom Luxemburgischen Olympischen Komitee (COSL) vor Ort zu haben. Dies hatte zusätzlich den Vorteil, dass sämtliches Übergepäck zu dem Winter EYOF transportiert werden konnten. In Tarvisio angekommen, wo wir in einem kleinen, familiären Hotel untergebracht waren, hat sich diese Reflektion auch gleich als richtig erwiesen, da vor allem zu Beginn der Spiele der Transport nur bedingt zur Verfügung stand.
Mit unserem eigenen Transport sowie einem guten Hotel mit herzlicher Stimmung und guter Verpflegung, welches nur 15 Minuten Fahrt von der Trainings- und Wettkampfstätte entfernt lag, waren die Rahmenbedingungen für unsere Athletin, Gwyneth ten Raa, ideal. Nur das Wetter machte einen Strich durch den Wettkampfplan. Durch den vielen Schnefall zu Beginn der Woche, musste der erste Ski Alpin Wettkampf der Mädchen von Dienstag auf Mittwoch verlegt werden und zudem wurde der Super G mit dem Slalom getauscht. Überdies hatte der viele Neuschnee in Kombination mit Temperaturen, die über dem Gefrierpunkt lagen, zur Konsequenz, dass die Ski-Piste für den Slalom am Mittwoch weicher und somit nicht optimal war. Jedoch meisterte Gwyneth ihren ersten Wettkampf mit Bravour und belegte den 10. Platz mit einer Zeit von 1:34.96 und einem Rückstand von 2,12 Sekunden zur Gewinnerin Leonie RAICH aus Österreich. Am 2. Wettkampftag, hatte Gwyneth bei der Bewältigung des Riesenslaloms mehr Schwierigkeiten und musste nach einem Fahrfehler das Rennen vorzeitig aufgeben. Dieser Rückschlag hatte allerdings keinerlei Einfluss auf ihre Leistung beim Super G am letzten Wettkampftag. Gwyneth hat abermals ihr Potenzial unter Beweis gestellt und bewältigte den Lauf in einer Zeit von 1:07.32. Mit einem Rückstand von 2,00 Sekunden zur Gewinnerin Laura HUBER aus der Schweiz, belegte sie damit den 16. Platz.
Gwyneth, die bereits bei den Olympischen Winterspielen in Peking 2022 unter strengen Covid-Regulationen Erfahrung betreffend Multisport-Events gesammelt hat, konnte sich diesmal in Tarvisio mit gleichaltrigen Mitstreiterinnen aus andereneuropäischen Ländern bei hochrangigen Ski Alpin Wettkämpfen messen. Natürlich wäre es für sie ein Zusatz gewesen, wenn die luxemburgische Delegation aus mehreren Athlet*innen von unterschiedlichen Sportarten bestanden hätte. Nichtsdestotrotz war es eine wichtige und unvergessliche Erfahrung für sie und es versteht sich von selbst, dass sie Luxemburg auf vorbildlicheWeise vertreten hat.
Diese Woche war intensiv, voller Emotionen mit einer Vielzahl von sportlichen und sozialen Ereignissen, umgeben von jungen Athleten aus verschiedenen europäischen Ländern. Mir persönlich war es eine große Freude unsere Delegation des Team Lëtzebuerg zum ersten Mal in der Funktion als Chef de Mission bei einem Multisport-Event zu unterstützen und bedanke mich bei der gesamten Delegation, dem COSL-Team sowie dem luxemburgischen Ski-Verband für die wertvolle Hilfe bei der Organisation im Vorfeld als auch während der Veranstaltung. Vielen Dank auch an den Organisator des EYOF 2023 in Friuli Venezia Giulia für seine Anwesenheit, seine Freundlichkeit und seinen herzlichen und unvergesslichen Empfang in Italien.
Marie-Jo Ries